Das Derby steht vor der Tür, es ist an allen Ecken der Stadt zu sehen und die Nervosität steigt auch bei der Polizei Hamburg. Auf einer heute einberaumten Pressekonferenz gab die Polizei bekannt, ein Hinweis-Portal zum Upload von Foto und Videodateien im Zusammenhang des Derbys freizuschalten.
Neben dem zum Standard gehörenden Einsatz von Hunden, Pferden, BFE, zivilen Kräften und Wasserwerfern wird somit ein von der Polizei zum G20 neu eingeführtes Mittel nun zum ersten Mal bei einem Fußballspiel in Hamburg eingesetzt. Die Polizei will sich ein Echtzeit – Datenportal schaffen, welches im Vorfeld des Derbytages und auch im Folgenden für Repressionen gegen Fußballfans genutzt werden kann.
Die Daten werden aller Voraussicht nach, ähnlich wie bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel, in das neue Gesichtserkennungsprogramm „Videmo 360“ eingespeist und dann automatisch nach Übereinstimmungen mit bestehenden und erst hochgeladenen Daten gesucht. Zum G20-Gipfel wurde die Überwachungsvideos sämtlicher U- und S-Bahn-Stationen der Stadt – ohne konkreten Anlass – in dieses System eingespeist. Jede Person, die das Spiel besucht, oder an der organisierten An- und Abreise teilnimmt, wird damit von der Polizei schon im Vorfeld unter Generalverdacht gestellt. Der Datenschutzbeauftragte der Stadt Hamburg kritisiert das Portal in einem Schreiben vom 31.08.2018 deutlich. Zudem fordert er einen Stopp des Verfahrens und eine Löschung der erhobenen biometrischen Daten.
Die Braun-Weisse Hilfe schließt sich mit aller Deutlichkeit der Forderung des Datenschutzbeauftragten der Stadt Hamburg an!
Seid euch bewusst, dass überall Menschen mit Kameras stehen! Und filmt nicht selbst und übernehmt nicht die Arbeit der Polizei – ladet NICHTS auf diesem Portal hoch.
Schützt euch selbst und die Menschen in eurer Umgebung!